Benutzer Diskussion:Kampfkugel: Unterschied zwischen den Versionen

aus FreewarWiki, der Referenz für Freewar
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde geleert.)
Markierung: Geleert
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:


Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.
Wilhelm Tell IV, 3. (Tell)
Gedanken von Christa Schyboll zum Zitat
Fast jeder Mensch sehnt sich nach innerem Frieden. Fast! Es gibt auch Zeitgenossen, denen Streit, Auseinandersetzung oder Krieg genau das Sahnehäubchen des Lebens zu sein scheinen. Sie fühlen sich belebt und angefeuert, wenn der Zoff zum nächsten Höhepunkt auffährt oder gar schon zu eskalieren droht.
Unter Nachbarn ist dies besonders häufig der Fall. Das war schon zu Friedrich von Schillers Zeiten nicht anders als heute, warum er diesem Umstand auch jenen berühmten Satz widmete. Vielleicht hat er ihn sogar selbst erlebt?
Das Ganze hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Worum es geht, ist oft so lächerlich, dass sich eine Aufzählung verbietet. Dafür werden aber nicht nur Anwälte und Gerichte bemüht, sondern da fliegen auch unter Umständen Fäuste, sausen Gartenspaten auf den Schädel des anderen nieder oder es endet gar mit dem Tod. Die Sache ist also ernst zu nehmen.
Das Problem ist häufig auch die Schuldzuweisung, die Rechthaberei, die gefühlte Benachteiligung oder Übervorteilung, die eine große Rolle im nachbarschaftlichen Dramenzirkus spielen kann. Dabei dienen die äußeren Umstände des Nachbarschaftsstreits oftmals nur als äußere Werkzeuge für die innere Ausrichtung, die Friede, Eintracht, gar eine gemeinsame Fröhlichkeit offenbar nicht erträgt. So kann auch der Gutmütigste in einen Hinterhalt gelockt werden. Er kann ihm mit der Zeit so schwer zu schaffen machen, dass er gezwungen wird, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, weil es vielleicht mittlerweile unerträglich geworden ist.
Mit etwas Glück finden sich Mediatoren, die gütlich auf die Streithähne einwirken können. Oder es gibt Friedensrichter, die ein Machtwort sprechen. Hardliner sind dagegen immun. Denn sie brauchen den Streit oder Krieg wie die Luft zum Atmen. Es ist das Elixier, in dem sie sich lebendig fühlen und stark. Ihr Herz ist hart, ihr Verstand ist dumpf, ihre Fäuste geballt und die Waffe vielleicht schon geladen. Friedensargumente prallen an ihnen ab, weil sich die Seele längst auf die Seite des Hasses geschlagen hat. Hier hat die Einflusssphäre des Guten ihr Ende.
Was ist zu tun? Leider existiert kein allgemeingültiges Rezept, das alle Möglichkeiten einer Befriedigung bewirken kann. Manchmal hilft Aussitzen, manchmal hilft konsequente Freundlichkeit, manchmal hilft das Gesetz…. Manchmal hilft gar nichts! Dann stellt sich die Frage, ob Wegziehen eine Alternative ist, um sich den Rest seiner übrig gebliebenen letzten Nerven zu schonen und eine neue Lebensqualität an einem anderen Ort zu erreichen. Doch Garantien für Glück mit dem nächsten Nachbarn vermag niemand zu geben.

Version vom 5. Mai 2021, 12:18 Uhr

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. Wilhelm Tell IV, 3. (Tell)

Gedanken von Christa Schyboll zum Zitat

Fast jeder Mensch sehnt sich nach innerem Frieden. Fast! Es gibt auch Zeitgenossen, denen Streit, Auseinandersetzung oder Krieg genau das Sahnehäubchen des Lebens zu sein scheinen. Sie fühlen sich belebt und angefeuert, wenn der Zoff zum nächsten Höhepunkt auffährt oder gar schon zu eskalieren droht.

Unter Nachbarn ist dies besonders häufig der Fall. Das war schon zu Friedrich von Schillers Zeiten nicht anders als heute, warum er diesem Umstand auch jenen berühmten Satz widmete. Vielleicht hat er ihn sogar selbst erlebt?

Das Ganze hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Worum es geht, ist oft so lächerlich, dass sich eine Aufzählung verbietet. Dafür werden aber nicht nur Anwälte und Gerichte bemüht, sondern da fliegen auch unter Umständen Fäuste, sausen Gartenspaten auf den Schädel des anderen nieder oder es endet gar mit dem Tod. Die Sache ist also ernst zu nehmen.

Das Problem ist häufig auch die Schuldzuweisung, die Rechthaberei, die gefühlte Benachteiligung oder Übervorteilung, die eine große Rolle im nachbarschaftlichen Dramenzirkus spielen kann. Dabei dienen die äußeren Umstände des Nachbarschaftsstreits oftmals nur als äußere Werkzeuge für die innere Ausrichtung, die Friede, Eintracht, gar eine gemeinsame Fröhlichkeit offenbar nicht erträgt. So kann auch der Gutmütigste in einen Hinterhalt gelockt werden. Er kann ihm mit der Zeit so schwer zu schaffen machen, dass er gezwungen wird, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, weil es vielleicht mittlerweile unerträglich geworden ist.

Mit etwas Glück finden sich Mediatoren, die gütlich auf die Streithähne einwirken können. Oder es gibt Friedensrichter, die ein Machtwort sprechen. Hardliner sind dagegen immun. Denn sie brauchen den Streit oder Krieg wie die Luft zum Atmen. Es ist das Elixier, in dem sie sich lebendig fühlen und stark. Ihr Herz ist hart, ihr Verstand ist dumpf, ihre Fäuste geballt und die Waffe vielleicht schon geladen. Friedensargumente prallen an ihnen ab, weil sich die Seele längst auf die Seite des Hasses geschlagen hat. Hier hat die Einflusssphäre des Guten ihr Ende.

Was ist zu tun? Leider existiert kein allgemeingültiges Rezept, das alle Möglichkeiten einer Befriedigung bewirken kann. Manchmal hilft Aussitzen, manchmal hilft konsequente Freundlichkeit, manchmal hilft das Gesetz…. Manchmal hilft gar nichts! Dann stellt sich die Frage, ob Wegziehen eine Alternative ist, um sich den Rest seiner übrig gebliebenen letzten Nerven zu schonen und eine neue Lebensqualität an einem anderen Ort zu erreichen. Doch Garantien für Glück mit dem nächsten Nachbarn vermag niemand zu geben.